Pure Ink
15. Januar 2025
SO KAMEN TATTOOS NACH EUROPA
Tattoos hatten eine schwierige Vergangenheit in Europa, verfolgt von vielen Hochs und Tiefs. Dabei schreibt die Farbe unter der Haut auf unserem Kontinent eine lange Geschichte. Der älteste Tätowierte wurde in Europa gefunden. Sicher sagt dir der Name Ötzi etwas. Dieser Mumienfund konnte mit 61 verschiedenen Tattoos geborgen werden. Zum Großteil handelt es sich hier um gruppierte Striche, die höchstwahrscheinlich der Linderung von Schmerzen dienen sollten.
Somit haben wir den Beweis, dass Tattoos schon eine lange eine Rolle in Europa gespielt haben. Jedoch wurden sie von Geistlichen im Mittelalter verboten, sodass sie allmählich in Vergessenheit gerieten. Wie so viele Errungenschaften, kulturelle Besonderheiten und Fortschritte in diesem dunklen Zeitalter.
Mit der Expedition in der Südsee durch den englischen Entdecker Tim Cook fanden die Tattoos wieder ihren Weg nach Europa zurück. Hierfür wurde Omai, ein Stammesmitglied der Insel Huahine in der Nähe von Tahiti, nach England mitgenommen und sowohl dem Adel, als auch der Bevölkerung präsentiert. Er hatte Tattoos getragen und gleichzeitig das kulturelle Interesse der Europäer auf diese Kunstform gelenkt. Die Geschichte um Omai ist jedoch ebenfalls ein dunkles Kapitel, geprägt von Unmenschlichkeiten.
Mit der Zeit der Entdecker wurden Tattoos bei Soldaten immer beliebter. Auch der europäische Adel und das Gutsbürgertum in New York fand schnell zu diversen Motiven. Getragen wurden diese meist verdeckt, doch sie wurden von den Trägern als kunstvoll empfunden. So kam es auch dazu, dass sich immer mehr Tätowiere in Europa einen Namen machten und mit ihren Kunstwerken die Körper zahlreicher Soldaten, Seefahren und Adeligen verzierten.
Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden Tattoos gerne gestochen und getragen. Doch das änderte sich mit dem Großaufkommen von Zwangstätowierungen. Insassen in den vom Deutschen Reich geführten Konzentrationslagern bekamen eine Nummer auf den Arm tätowiert, um schnell identifiziert zu werden. Die damit zusammenhängenden schrecklichen Verbrechen und die gesamteuropäische Situation sorgten zur Zeit des Krieges und während der Nachkriegszeit für einen rapiden Einbruch der Tattoo-Nachfrage. Ebenso waren die Menschen zu dieser Zeit um ganz andere Dinge besorgt.
Erst in den 1970er Jahren erholten sich Tattoos von ihrem schlechten Ruf und wurden dafür genutzt, eine Message nach außen zu tragen. So hatten Tattoos teils politische Motive oder eine starke symbolische Aussagekraft für den individuellen Lebensstil. Spätestens seit den 1990ern sind Tattoos wirklich im Trend. Jeder hat von ihnen gehört oder sie irgendwo gesehen. Tattoos wurden Mainstream und vor allem junge Menschen entschieden sich für ein individuelles Motiv, chinesische Schriftzeichen und die allbekannten Tribals.
Wie beliebt Tattoos heute sind, zeigen zahlreiche Studien. Je nach Altersgruppe sind etwa 30 bis 40 Prozent der Deutschen tätowiert. Insgesamt sollen etwa 21 Prozent der Gesamtbevölkerung tätowiert sein.
Hast du auch ein Tattoo oder bist du noch am Überlegen, dir eins stechen zu lassen? Gib uns gerne Bescheid! Wir unterstützen dich bei deiner Suche nach dem passenden Motiv.